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Kreatin: Der Gamechanger für deine sportliche Performance & Muskelaufbau? - Wirkung, Einnahme & Nebenwirkungen

Kreatin gehört zu den am besten erforschten Nahrungsergänzungsmitteln und ist aus der Fitness-Bubble kaum wegzudenken. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Energieversorgung der Muskeln, insbesondere bei kurzen, intensiven Belastungen.


Studien zeigen, dass eine gezielte Kreatinzufuhr die Muskelkraft steigern, die sportliche Leistung verbessern und den Aufbau fettfreier Muskelmasse fördern kann. Doch wie funktioniert Kreatin genau? Welche Vorteile bringt es wirklich – und für wen lohnt sich die Einnahme besonders? In diesem Artikel tauchen wir tief in die Wissenschaft hinter Kreatin ein und klären, wie du es optimal für deine Fitnessziele nutzen kannst.


Kreatin: Der Gamechanger für deine sportliche Performance & Muskelaufbau? - Wirkung, Einnahme & Nebenwirkungen

Inhalt


Was ist Kreatin und was bewirkt es?

Kreatin ist eine Stickstoffverbindung, die eine zentrale Rolle im Muskelstoffwechsel spielt. Es gehört weder zu den Mikro- noch zu den Makronährstoffen, da es in vergleichsweise großen Mengen aufgenommen wird, jedoch nicht primär der direkten Energiegewinnung dient. Seine eigentliche Stärke liegt in seiner Funktion als schneller Energielieferant: In Form von phosphoryliertem Kreatin (Phosphokreatin) hilft es dabei, ATP – die universelle Energiequelle der Zellen – rasch wiederherzustellen.


Kreatin & Sport: Muskelaufbau & Performance-Steigerung?

Kreatin ist besonders für Sportarten von Vorteil, die kurze, hochintensive Belastungen erfordern – sei es Sprinten, Gewichtheben, Kampfsportarten oder Krafttraining. Durch seine Rolle als schneller Energielieferant kann es die ATP-Regeneration beschleunigen und so die Leistungsfähigkeit während intensiver Trainingseinheiten aufrechterhalten.


Studien zeigen beeindruckende Ergebnisse: Gewichtheber konnten durch Kreatinsupplementierung Leistungssteigerungen von bis zu 14 % verzeichnen, während Sprinter ihre Maximalgeschwindigkeit um bis zu zwei Sekunden länger halten konnten. Doch Kreatin kann noch mehr – es unterstützt nicht nur den Muskelaufbau, sondern verbessert auch die Regeneration. Eine erhöhte Proteinsynthese und eine gesteigerte Glykogenspeicherung in der Muskulatur ermöglichen intensivere Trainingseinheiten und eine schnellere Erholung.


Allerdings spricht nicht jeder Körper gleich gut auf Kreatin an. Einige sogenannte „Nonresponder“ nehmen Kreatin schlechter auf – für sie kann die Kombination mit einer Mahlzeit die Aufnahme optimieren und die Wirkung verbessern.


Kreatin-Supplementierung bei Frauen: Vorteile, Dosierung und hormonelle Einflüsse

Kreatin ist ein Supplement, das die körperliche Leistung steigern und die Muskelkraft erhöhen kann. Bei Frauen zeigt sich jedoch, dass sie im Vergleich zu Männern geringere endogene Kreatinspeicher aufweisen, was sie potenziell empfänglicher für eine Kreatin-Supplementierung macht. Zudem nehmen Frauen im Durchschnitt auch weniger Kreatin über die Nahrung auf, was eine zusätzliche Ergänzung vorteilhaft macht, um den Kreatinspeicher zu optimieren. Trotz höherer Ruhewerte an intramuskulärem Kreatin im Vergleich zu Männern, was die Reaktionsfähigkeit auf Kreatinsupplemente möglicherweise reduziert, können Frauen von einer höheren Dosierung profitieren, um gleiche Ergebnisse zu erzielen. Dies wird besonders während hormoneller Veränderungen, wie etwa im Menstruationszyklus, Schwangerschaft oder der Menopause, deutlich.


Hormonelle Schwankungen während des Lebens einer Frau beeinflussen die Kreatinsynthese und -verwertung erheblich. Während der Menstruation, Schwangerschaft und Postmenopause zeigt sich, dass eine gezielte Kreatin-Supplementierung besonders vorteilhaft sein kann. Studien deuten darauf hin, dass Kreatin während der Schwangerschaft die neuronale Zellaufnahme unterstützt und mitochondriale Integrität fördert, was potenziell positive Auswirkungen auf das kindliche Gehirn haben kann. Auch für Frauen im gebärfähigen Alter kann Kreatin eine effektive Unterstützung bieten, um die körperliche Leistung und Muskelkraft zu steigern, ohne signifikante Gewichtszunahme zu verursachen, was häufig als Gegenargument für die Einnahme angeführt wird.


In der Postmenopause kann Kreatin als Mittel gegen den altersbedingten Verlust von Muskelmasse und Knochendichte dienen. Studien zeigen, dass eine hochdosierte Kreatin-Supplementierung in Kombination mit Widerstandstraining signifikante Verbesserungen in der Muskelkraft und -funktion erzielt. Darüber hinaus hat Kreatin auch positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, indem es die Stimmung stabilisiert und die kognitive Leistungsfähigkeit steigert, insbesondere in stressigen Phasen oder bei Schlafmangel, mit dem Frauen aufgrund von Schwangerschaft oder Menopause oft konfrontiert sind. Trotz seiner vielen Vorteile bleibt weitere Forschung erforderlich, um die spezifischen Effekte von Kreatin über verschiedene Lebensphasen von Frauen besser zu verstehen.


Mögliche Nachteile und Nebenwirkungen von Kreatin

Trotz seiner zahlreichen Vorteile ist Kreatin nicht für jeden uneingeschränkt geeignet. Eine der häufigsten Nebenwirkungen ist eine erhöhte Wassereinlagerung im Muskelgewebe, die zu einer Gewichtszunahme führen kann. Während dies für Kraftsportler oft erwünscht ist, empfinden es andere Sportler, insbesondere in Gewichtsklassen-Sportarten, als nachteilig. Auch Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall wurden in Einzelfällen beobachtet, insbesondere bei hohen Dosierungen.


Hinsichtlich der Nierenfunktion gibt es immer wieder Bedenken, doch aktuelle Studien zeigen, dass Kreatin die Nierenwerte bei gesunden Personen nicht negativ beeinflusst. Dennoch sollten Menschen mit bestehenden Nierenerkrankungen die Einnahme mit einem Arzt besprechen. Zudem scheint Kreatin bei Frauen eine geringere Zunahme der fettfreien Körpermasse zu bewirken als bei Männern, obwohl es dennoch die Muskel-Phosphokreatinspeicher erhöhen kann.


Eine zu hohe Dosierung oder eine ungünstige Kombination mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln könnte ebenfalls unerwünschte Effekte haben. Daher ist es wichtig, Kreatin gezielt und in einer individuell angepassten Menge zu konsumieren.


Für wen ist Kreatin nicht geeignet?

Grundsätzlich gilt Kreatin als sicher, solange die empfohlene Tagesdosis von 3 bis 5 g nicht überschritten wird. Dennoch gibt es Personengruppen, die auf eine Supplementierung verzichten sollten.


Nicht geeignet ist Kreatin für:

  • Menschen mit Nieren- oder Lebererkrankungen, da die zusätzliche Belastung dieser Organe potenziell schädlich sein kann.

  • Personen mit erhöhtem Risiko für Nierenprobleme, z. B. bei Diabetes oder Bluthochdruck, da die Langzeiteffekte nicht ausreichend erforscht sind.

  • Kinder und Jugendliche, da Kreatin möglicherweise den Hormonhaushalt beeinflusst und es an Studien zur Sicherheit in dieser Altersgruppe mangelt.

  • Schwangere und stillende Frauen, da es keine verlässlichen Daten zur Wirkung auf das ungeborene Kind oder das gestillte Baby gibt.


Wer sich unsicher ist, sollte vor der Einnahme einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren, insbesondere bei bestehenden gesundheitlichen Problemen.


Einnahme & Dosierung von Kreatin

Die gängigste und am besten erforschte Form ist Kreatin Monohydrat, das meist in Wasser oder kohlenhydrathaltigen Getränken wie Saft oder Schokoladenmilch aufgelöst wird. Die Kombination mit Kohlenhydraten kann die Aufnahme verbessern, da Insulin den Transport in die Muskelzellen fördert.


Zur Dosierung gibt es verschiedene Ansätze: Eine klassische Methode ist die Ladephase, bei der für 5–7 Tage täglich 20 g Kreatin in mehreren Portionen aufgenommen werden, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 3–5 g pro Tag. Alternativ kann Kreatin auch ohne Ladephase kontinuierlich mit 3–5 g täglich eingenommen werden, was langfristig denselben Effekt auf die Muskel-Kreatinspeicher hat. Vegetarier und Veganer, die über die Nahrung weniger Kreatin aufnehmen, profitieren oft schon von 1 g täglich, um ihren Speicher auf einem optimalen Niveau zu halten.


Fazit

Kreatin ist eines der am besten erforschten und wirksamsten Supplements zur Leistungssteigerung im Sport. Besonders bei kurzen, hochintensiven Belastungen wie Krafttraining oder Sprinten kann es die Energiebereitstellung optimieren, die Muskelkraft steigern und den Muskelaufbau unterstützen. Zudem gibt es Hinweise auf eine verbesserte Regeneration und einen Schutz vor Muskelabbau.


Obwohl Kreatin für gesunde Menschen in moderaten Mengen als sicher gilt, können Wassereinlagerungen oder in seltenen Fällen Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Menschen mit Vorerkrankungen der Nieren oder Leber sowie Schwangere und Kinder sollten auf eine Supplementierung verzichten.


Die richtige Dosierung und Einnahmeform spielen eine entscheidende Rolle für die Wirksamkeit. Eine Kombination mit Kohlenhydraten kann die Aufnahme verbessern. Letztlich ist Kreatin kein Wundermittel, aber ein effektives Supplement für Sportlerinnen und Sportler, die ihre Leistung gezielt steigern möchten.


Quellen:

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