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Von der Schulzeit zur Berufung: Meine Reise zur Diätassistentin

Während der Jugendzeit fragen Erwachsene oft, was man denn später beruflich werden möchte. Möchte ich eine Ausbildung oder ein Studium machen? Interessiere ich mich mehr für handwerkliche, gestalterische Dinge oder doch für naturwissenschaftliche Themen? Bin ich ein kommunikativer Mensch oder arbeite ich lieber für mich alleine im Stillen?


Das sind alles Fragen, die mich sehr während meiner Jugend, aber vor allem im Alter zwischen 14 bis 17 Jahren sehr beschäftigt haben. Und das obwohl während meiner Schulzeit zwei Pflichtpraktika absolviert werden mussten und wir in der 11. Klasse ein berufsorientiertes Unterrichtsfach hatten. 


In diesem Blogartikel zeige ich dir meine Reise zur Diätassistentin. Zudem teile ich hier mit dir meine persönlichen Erfahrungen, Herausforderungen, Erfolge und Erkenntnisse, die ich während dieser Zeit machen durfte.


Von der Schulzeit zur Berufung: Meine Reise zur Diätassistentin

Inhaltsverzeichnis


Von der Unsicherheit zur Klarheit: Mein Weg zur Berufswahl

Ich erinnere mich an diese Zeit zurück und weiß, dass ich mich sehr mit meiner Zukunft und der Frage, was ich später mal werden möchte, beschäftigt habe.

Eines Tages habe ich meine Mama gefragt, wo sie mich beruflich sieht, worauf sie antwortete: "In der Ernährungsberatung.”. Das hatte mich erstmal zum Nachdenken angeregt und ehrlich gesagt war mir vorher auch nicht wirklich bewusst, dass es so einen Beruf überhaupt gibt. Daraufhin habe ich mich durch das Internet gewühlt, welche Berufe ich lernen kann, die mit Ernährung zu tun haben und da bin ich das erste Mal auf die Bezeichnung “Diätassistentin” gestoßen.


Für mich stand schon damals fest, dass ich nach meinem Abitur erstmal eine Ausbildung machen möchte, in der ich auch viele praktische Erfahrungen sammeln darf. Studieren wollte ich erst danach.


Glücklicherweise arbeitete unsere damalige Nachbarin in einer Reha-Klinik, wo es auch Ernährungsberatungen und -therapien bei einer Diätassistentin gab. Kurzerhand habe ich dort für ein Praktikum in den Sommerferien angefragt, um mal in den Beruf hineinzuschnuppern. 


Nachdem ich das Praktikum absolviert hatte, war ich mir endlich sicher, was ich werden wollte. Damit konnte ich dieses Thema endlich beiseite legen und mich vollumfänglich auf das Abitur konzentrieren.


Meine Erfahrungen zur Ausbildung als Diätassistentin

Der erste Tag in der neuen Ausbildungsklasse war sehr aufregend. Wir waren insgesamt zwölf junge Frauen, die sich für die Ausbildung zur Diätassistentin entschieden haben. Bis zum Abschluss der Ausbildung haben es insgesamt zehn von uns geschafft. Da wir alle ziemlich schüchtern waren, benötigten wir ungefähr zwei bis vier Wochen, bis wir so richtig aufgetaut waren. Während der nächsten 3 Jahren haben sich wundervolle Freundschaften und Bekanntschaften entwickelt, die nun jährlich durch ein Klassentreffen aufrechterhalten werden.


Neben dem Aufbau neuer Freundschaften durfte ich zudem mein Wissen in vielen Bereichen ausweiten. Ausbildungsinhalte für den Beruf zur Diätassistentin sind unter anderem:


  • Anatomie

  • Physiologie

  • Krankheitslehre

  • Ernährungslehre

  • Diätetik

  • Biochemie der Ernährung

  • Lebensmittelkunde

  • Koch- und Küchentechnik

  • Organisation des Küchenbetriebes

  • praktische Ausbildung in Einrichtungen des Gesundheitswesens


Insgesamt hat mir die schulische Ausbildung mit dem ausführlichen theoretischen Wissen sehr gut gefallen. Ein klassischer Berufsschultag ging von 8:00 bis 15:00 Uhr. Im Allgemeinen waren fast alle Fächer interessant, da sie tatsächlich etwas mit dem zu tun haben, was man später im beruflichen Alltag auch wissen muss bzw. anwenden muss (nicht so wie die Unterrichtsfächer in der Schule). Klar ist das eine Fach interessanter als das andere, aber das ist natürlich normal.


Jeden Freitag hatten wir unseren Kochtag, an dem wir geplante Gerichte und Menüs in die Tat umgesetzt haben. Meine persönliche Entwicklung im Anrichten von Speisen ist während der Zeit enorm gestiegen, wie du auf den Bildern sehen kannst. 


Mein erstes Gericht in der Diätküche vs meine jetzigen Gerichte

Ich war damals richtig stolz auf meinen ersten eigenen Obstsalat und hab mir vorher noch nie den Kopf darüber zerbrochen, etwas anzurichten. Als ich mich dann umgeschaut habe, wie der Obstsalat der anderen aussieht, habe ich mich schon fast für meinen geschämt. Aber egal! Geschmeckt hat der Obstsalat auf alle Fälle.


Meine Learnings, die ich daraus ziehe: 


Jeder fängt irgendwann mal irgendwo an. Kein Meister ist vom Himmel gefallen. Gib niemals auf! Wenn du Bock auf etwas hast sowie Zeit, Energie und Fleiß in etwas steckst, wirst du Tag für Tag besser.

Durch die angenehme Klassengröße und sehr kompetenten Berufsschullehrerinnen hat die Berufsschulzeit viel Spaß gemacht und ich habe mich gut auf das berufliche Leben vorbereitet gefühlt. 


Der praktische Teil der Ausbildung: Einblicke und Erkenntnisse


Während der Ausbildungszeit haben wir insgesamt sechs Praktika durchgeführt:


  • Großküchenpraktikum

  • Pflegepraktikum

  • 1. und 2. Diätetisches Praktikum

  • 1. und 2. Beratungspraktikum


Innerhalb dieser Praktika konnte ich das Wissen, das ich mir während der Zeit in der Berufsschule aneignen durfte, anwenden.


Im Großküchenpraktikum stand ich morgens um 7:00 Uhr in der Küche und durfte für das Mittagessen vorbereiten das Gemüse schnippeln, die Desserts anrühren sowie anrichten und Fleisch, Fisch oder Falafel (je nachdem, was am jeweiligen Tag angeboten wurde) anbraten. Während dieser Zeit habe ich gelernt, wie schnell und effizient Gerichte gekocht werden können, wie ein Speiseplan einen Monat im Voraus geplant wird und durfte verschiedene Schnippel- und Garmethoden meistern. Insgesamt hat mir das Praktikum sehr gut gefallen.


Beim Pflegepraktikum ging es darum, einen Einblick in die verschiedenen Gesundheitsfachberufe zu bekommen. Das Ziel war dabei, sich möglichst in andere Berufsgruppen reinzudenken, mit denen wir in Zukunft interdisziplinär zusammenarbeiten werden. Dadurch soll ein reibungsloser Ablauf im klinischen Alltag in Zukunft gelingen. Das Praktikum habe ich in einem Altenpflegeheim gemacht. Insgesamt war es eine gute Erfahrung, jedoch hinterfrage ich die Notwendigkeit des Praktikums beim Erlernen des Berufs zum Diätassistenten.


Die diätetischen Praktika dienten dazu, Ernährungsfachkräften über die Schulter schauen zu dürfen bei Ihrer beratenden Tätigkeit. Diese Praktika habe ich bei selbständigen Ernährungsfachkräften absolviert. Ich konnte dadurch einen guten Einblick in den Beruf des freiberuflichen Ernährungsexperten bekommen. Unter anderem war ich bei Einzel- und Gruppenberatungen dabei, habe bei der Ausarbeitung von Vorträgen mithelfen dürfen und habe während der Ernährungssprechstunde die Dokumentation sowie den G-NCP (German nutrition care process) durchgeführt.

Daneben durften wir bei den anschließenden Beratungspraktika zur Tat schreiten. Innerhalb dieser Praktika durften wir selbstständig Aufgaben übernehmen sowie selbst Beratungen planen und durchführen.


Mein letztes Praktikum durfte ich sogar bei der DGE-Vernetzungsstelle für KiTa- und Schulverpflegung (MV) durchführen. Dies hat mir gezeigt, welche unterschiedlichen beruflichen Möglichkeiten es innerhalb des Ernährungssektors gibt. Während des Praktikums durfte ich Vorträge mitgestalten, Rezepte ausarbeiten, Ernährungspläne von Caterern auswerten nach internen Kriterien sowie Alternativen und Verbesserungsvorschläge ausarbeiten. 


Insgesamt haben mir alle Praktika Spaß gemacht. Während dieser Zeit durfte ich viele wertvolle Erfahrungen machen, die sehr wichtig für mich und meine Zukunft waren.


Herausforderungen und Erfolge während der Ausbildung

Interaktiver Vortrag zu Zucker ein Hingucker

Natürlich gab es auch Herausforderungen während meiner Ausbildung. Die Fülle an theoretischem Wissen, das man sich aneignen muss, kann überwältigend sein. Vor allem die Fächer Biochemie der Ernährung und Krankheitslehre erforderten viel Lernaufwand. Doch gerade diese Fächer waren besonders spannend, da sie ein tiefes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit vermittelten.

Ein besonders schönes Erlebnis während meiner Ausbildung war, als ich zum ersten Mal eigenständig mit meiner Arbeitsgruppe eine Unterrichtsstunde für die 5. Klasse planen durfte. Die positive Rückmeldung der Kinder während des Vortrags “Zucker, ein Hingucker?”, bei dem sie viel Spaß hatten und über ihren eigenen Zuckerkonsum nachdachten, hat mir gezeigt, dass ich den richtigen Beruf gewählt habe.


Die Bedeutung von Kommunikation und Empathie

Neben dem fachlichen Wissen habe ich während meiner Ausbildung auch gelernt, wie wichtig soziale Kompetenzen in meinem Beruf sind. Gute Kommunikationsfähigkeiten und Empathie sind entscheidend, um das Vertrauen der Patient*innen zu gewinnen und sie effektiv beraten zu können. Es reicht nicht aus, nur theoretisches Wissen zu vermitteln – man muss auch in der Lage sein, die Patienten zu motivieren und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie die Veränderungen in ihrem Leben schaffen können.


Der Weg nach der Ausbildung: Erste Berufserfahrungen und zukünftige Pläne

Nach dem erfolgreichen Abschluss meiner Ausbildung stand fest, dass ich wissensdurstig bin und noch mehr über die biochemischen Zusammenhänge der Ernährung wissen möchte. Deswegen habe ich direkt nach der Ausbildung den naturwissenschaftlichen Studiengang B.Sc. Medizinische Ernährungswissenschaften an der Universität zu Lübeck begonnen. Aber dazu schreibe ich dir gerne mehr in einem anderen Blogartikel.


Abschluss zur Diätassistentin

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